08.07.2022
Der SF MVB hat 2022 erneut eine schweizweite Umfrage bei den AnbieterInnen der Mütter- und Väterberatung (MVB) durchgeführt, um eine aktuelle Übersicht über betriebliche Kennzahlen, Strukturen und Dienstleistungen der MVB zu erhalten. Von 91 angefragten Organisationen haben sich 70 aus allen Kantonen beteiligt.
Einige Ergebnisse:
Die Umfrage zeigt u.a., dass die AnbieterInnen in ihrer Grösse und Organisationsform erheblich variieren. Über die Hälfte der befragten AnbieterInnen sind als Vereine organisiert. 73% davon sind eher kleine ArbeitgeberInnen mit bis zu 300 Stellenprozente für die MVB.
Rund 70% der Beratungspersonen in den befragten Organisationen verfügen über die abgeschlossene Zusatzausbildung (Nachdiplomstudium Mütter- und Väterberatung oder ähnliches) und ein weiterer Teil befindet sich aktuell in Ausbildung.
AnbieterInnen in allen Landesteilen arbeiten mit ähnlichen Budgets – im Schnitt 6.30 Franken pro EinwohnerIn und Jahr –, wobei diese in der Deutschschweiz tendenziell höher sind als in der Romandie und im Tessin, aber zwischen den einzelnen Organisationen auch grosse Unterschiede bestehen.
Beratungen auf digitalen Kanälen nahmen zu. Aktuell gibt es bei 50% der befragten AnbieterInnen Beratung via Chat und/oder Kurznachrichtendienste, 37% bieten Videoberatung. Der Bedarf an Gruppenberatungen nimmt ebenfalls weiter zu.
Zur Qualitätssicherung werden in 84% der Organisationen systematisch Standards und Richtlinien (des SF MVB oder eigene) für die Beratungstätigkeit genutzt, in 61% respektive 71% der Organisationen werden Intervision respektive Supervision umgesetzt. Ein weiteres beliebtes Mittel sind Zielgruppenbefragungen.
Die Erhebung zeigt, dass die MVB mit zahlreichen Fachpersonen und -stellen institutionalisiert vernetzt ist. Der engste Austausch findet dabei mit AkteurInnen aus dem Gesundheitsbereich statt.