30.06.2022
Der Bundesrat hat den Bericht «Frühe Sprachförderung in der Schweiz» verabschiedet. Der Bericht gibt einen Überblick zum Konzept der frühen Sprachförderung und zur Praxis in den Kantonen. Gleichzeitig erörtert er die gesetzlichen Grundlagen sowie die föderalistische Kompetenzverteilung in der Kinder- und Jungendpolitik inklusive Sprachförderung. Der Bericht zeigt, dass ein Beitrag zur frühen Sprachförderung zuallererst über eine Unterstützung der Regelstrukturen und über die Angebote der frühen Bildung zu erreichen ist.
Der Bericht «Frühe Sprachförderung in der Schweiz» folgt einem Auftrag des Parlaments, Massnahmen und Mittel zu prüfen, um die Integration und die schulischen Chancen von fremdsprachigen Kindern zu verbessern. Der Bericht fasst die Empfehlungen einer wissenschaftlichen Studie zusammen, welche die Pädagogische Hochschule St. Gallen in Zusammenarbeit mit der Universität Genf und dem Forschungs- und Beratungsbüro INFRAS im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation durchgeführt hat. Er gibt zudem einen Überblick über bestehende Massnahmen des Bundes, welche die frühe Sprachförderung tangieren, und zeigt Möglichkeiten für deren Weiterentwicklung auf. Die Studie empfiehlt u.a. einen universellen Ansatz in Bezug auf die sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten aller Kinder im Vorschulalter. Die Förderung sollte in alltägliche Aktivitäten integriert werden und primär in Betreuungseinrichtungen stattfinden. Die Studie schlägt deshalb auch eine umfassende Aus- und Weiterbildung der dortigen Betreuungspersonen vor mit stärkerer Fokussierung auf Sprachförderung.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass fremdsprachige Kinder durch den Besuch von ausserfamiliären Betreuungseinrichtungen wie Kitas und Spielgruppen die lokale Sprache lernen und sich rascher integrieren können. Die frühe Sprachförderung ist Teil der frühen, nicht-formalen Bildung. Sie trägt zur Entwicklung der Kinder sowie ihrer sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten bei.